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    Armenien-Georgien
 

2-taegigen Trip ins Gebirge beendet
Von etynoarm, 07.08.2010, 18:02

Ich habe natuerlich wieder einen grossen Fehler begangen, naemlich aus Gewichtsgruenden, die 3 kg fuer die steigeisenfesten Extrabergschuhe und Steigeisen aus dem Rucksack zu entnehmen. Ich bin dann von Kasbegi (1700 m) eine Differenz von fast 1800 m zum Gletscher hinauf, dem gegenueber die Metereologische Station auf einem Steinhaufen steht, ganz gut vorangekommen, wahrscheinlich waere das auch mit dem groesseren Gewicht noch moeglich gewesen. Ich hatte zwar den Pickel mit,  ohne den ich mich garnicht auf den Gletscher gewagt haette.  Aber dann mittendrauf als fast nur noch Eis war und das Gefaelle relativ schraeg wurde, habe ich Vernunft walten lassen und bin umgekehrt. Laut Karte hettte man zwar annehmen koennen, dass man an einer schmalen Stelle queren kann und somit die Station erreicht. Bin also auf eine Hoehe von 3450 m knapp vor der meteorologischen Station gekommen. Denn dann haette ich zum einen gewusst, wie auf der meteorologischen Stationseite der Uebergang ist und zweitens haette ich noch etwas weiter schauen koennen. Aber allein den Berg zu begehen hatte ich mir schon aus dem Kopf geschlagen. Soviel ich nun weiss,  ist es schon moeglich, wenn man die darauf folgende vogeschriebene Umgehung des Bergfusses hinter sich bringt und von der nordlichen Seite den Schneehang angeht. Es soll laut Aussagen eines Russen diesmal nicht so sonderlich vereist gewesen sein, was die eigentliche Schwierigkeit im oberen Bereich ist.  Ich werde mir diesen Berg fuer ein naechstes mal aufheben um die Tour mit einem Partner zu vollenden, denn dieser Berg ist es einen erneuten Versuch wert und die Anreise nicht so dramatisch. Der ganze obere Endmoraenen-Bereich war aber schon gewaltig und man musste aufpassen, dass man sich nicht verlaeuft. Beim Aufstieg hate sich schon eine Gruppe Bergsteiger beobachten koennen, wie sie zu zeitig schon abgestiegen waren und unten keinerlei Hoffnung mehr hatten, auf die sichere Seite zu kommen, denn zwischendrin tobte ein Gletscherfluss, der nach unten immer mehr zunahm. Sie werden dann wieder zuruckgestiegen sein, was ihnen bestimmt 2 h zusaetzliche Zeit und Kraft abverlangt hat. Ich bin dann mit aller Vorsicht wieder auf etwa 3100 m hinunter und habe ich sicherem Gelaende mein Zelt aufgeschlagen. Als Belohnung gab es eine herrlich Aussicht auf den ueber 5000 m hohen Kazbeg und verschieden gewaltige Bergzuege bis zum Dunkelwerden. Egal, am naechsten Tag habe ich noch einen benachbarten aber auf der Karte verzeichneten Gipfel von 3400 m begangen, der machbar, aber auch nicht ganz einfach war, alpinistisch allerdings ohne Schwierigkeitsstufe. Um nicht denselben Weg in Tal wieder absteigen zu muessen, bin ich laut einer etwas groben Karte ein benachbartes Tal abgestiegen, um in die Ortschaften Arsha bzw. Toti zu kommen. Auch diese Operation, zum Teil ueber wunderschoene Grashaenge mit allen moeglichen Blumen wieder bis auf 1700 m abzusteigen, hatte es in sich. Nur einmal begegnete mir noch ziemlich am Anfang eine Gruppe von Leuten, die muehselig mit Eseln Gepaeck hochhieften. Spaeter haette ich gern noch jemanden getroffen, aber die Pferde, die mir z.B. auf halben Weg begegneten, konnten mir nicht den Weg weisen. Es gab naemlich so gut wie keinen Fussweg, sondern immer nur Pfade, die begannen und wieder endeten. Unten am Tal-Auslauf musste man sich wieder entscheiden, auf welcher Seite des Flusses man sich haelt.  Nur dem Bach zu folgen haette in einer unbegehbaren Schlucht geendet. Ausserdem endeten die Grashaenge immer wieder balkonartig. Um nich weiter zu schwafeln: bin ich irgendwie doch bei Tageslicht unten angekommen und konnte und fand im Ort sogar noch eine Mattka, die ihren Kiosk fuer mich wieder aufmachte, nachdem ich sie vom Feld bzw. von der Wiese, wo sie Heu erntete, herueber rief. Das letzte Unglueck an diesem Tag war, dass sie sogar Bier verkaufte aber nur in Form einer 2-Liter-Flasche, die ich dann auch schaffte, um schliesslich noch ca. 4 km mit meinem nun doch laestigen Rucksack die Landstrasse bis Kasbegi zurueckzulegen. Bin wieder in Tiflis und werde mir vielleicht morgen den Ort Gori anschauen, wo Stalin geboren wurde: eine etwas kulturlose Taetigkeit von mir.

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